Zürich ist ein satter Sonntagnachmittag, ohne Zwielicht und Unmutsgedanken.
Schiffe und Schwäne ziehen ihre Kreise, ein Kirchturm klingelt sacht.
Ferne Berge blitzen verheiβungsvoll, doch Zürich ist sich selbst genug.
Zürich flunkert nicht, Zürich flaniert.
Eine solide Promenade, ohne Platz für wetterwendische Himmel.
Malven, Tauben, Trottoirs, aber kein Sinn für Tacheles und den Widerklang der Worte.
Zürich ist ein Maccaron ohne Füllung, trocken, gelbgrau und süss.
Eine alterslose Gouvernante (und doch gealtert vor der Zeit), maβvoll, ohne Zierrat,
korrekte Gamaschen, dabei nie ausgelassen oder gar kokett.
korrekte Gamaschen, dabei nie ausgelassen oder gar kokett.
Geldsorgen, Pluderhosen und Phantastereien sind ihr fremd, sie trinkt ihren Kaffee mit Milch und schreitet gemessenen Schrittes durch sorgsam gekehrte Straβen.
Kopfschmerz und Föhnwind negiert sie (es grenzt schon an Trotz).
Sie hat Cashmere, keine Chuzpe.